Ich beginne mit dem letzten Weltcup in Poznan. Dies war der erste Wettkampf dieser Saison, bei welchem wir in der Originalbesetzung starten konnten. Mit knapp zwei Trainingswochen in der Originalbesetzung sind wir nach Polen an den 3. und somit letzten Weltcup gereist. Als ob wir nicht schon genug Ausfälle zu verzeichnen hatten, mussten wir auch diesen Wettkampf mit einem Krankheitsausfall starten. Kurz vor dem Vorlauf hat unser Coach entschieden, dass Barnabé aufgrund einer leichten Grippe den Vorlauf nicht bestreiten wird, mit der Hoffnung auf eine schnelle Genesung und dem Wiedereinstig für den Hoffnungslauf. Mit Markus –unserem allzeit bereiten Ersatzmann (und dies ist sehr viel Wert!) – ohne einziges Training im Vorfeld, standen wir nun am Start. Unser Ziel einfach ausgedrückt: Das Beste aus der Situation herauszuholen. Das Resultat reichte nicht für die direkte Finalqualifikation und so starteten wir erneut im Hoffnungslauf, dieses Mal jedoch mit Barnabé, welcher grossmehrheitlich wieder fit war. Nach einem nicht gelungenen Start konnten wir bei Streckenhälfte aufdrehen und uns für das Finale qualifizieren. Im A- Final erreichten wir – wieder nach einem schlechten Start – den 4. Schlussrang. Auch bei dieser Regatta konnten wir uns von Rennen zu Rennen steigern und gleichzeitig verschiedene Kombinationen austesten. So bin ich bei drei Rennen auf drei verschieden Positionen gerudert (Schlag, Bug, Konterschlag). Auch hat uns diese Regatta aufgezeigt, an was wir noch gezielt arbeiten müssen.

Schon eine Woche darauf standen die Schweizermeisterschaften auf dem Plan. Wir haben uns entschieden, zwei Doppelzweier zu melden, da dies der grösstmögliche Profit für den Doppelvierer darstellte. Ich setzte mich mit Nico zusammen, da dies die einzige Möglichkeit für uns war. Für eine Renngemeinschaft muss man nämlich mind. zwei Regatten in der Saison zusammen bestritten haben. Für uns zwei war dies ein toller Abschluss der erfolgreichen Rennen vom Frühling. So gewannen wir das Rennen und durften den Schweizermeister Titel nach Hause zu unserem Club tragen. Ich erhielt lautstarke Unterstützung von den anwesenden Fans aus meinem Gönnerverein und vom Seeclub Sempach – vielen Dank an dieser Stelle.

Nach einem freien Montag begann dann auch bereits schon das Vorbereitungstrainingslager in Sarnen für die olympischen Spiele. Die Tage waren lang und hart. Doch ohne Fleiss, kein Preis. Am 11. Juli durften wir unsere offiziellen Olympiakleider in Solothurn abholen. Alle haben sich auf diesen Moment gefreut und wir wurden nicht enttäuscht. Ein tolles Gefühl, das erste Mal zum offiziellen Olympiateam der Schweiz zu gehören!

Kurz darauf reisten wir nach Corgeno (ITA), um unserem Boot noch den letzten Feinschliff zu geben. Hier trainieren wir noch einmal 8 Tage auf einer Rennstrecke, um dann am 29. Juli „bereit“ nach Rio zu fliegen.